Währung, Bezahlen und Kreditkarten auf Kuba
Durch die besondere Situation im Land und die Historie Kubas ist das Thema „Geld und Bezahlen“ oder Kreditkarten auf Kuba ebenso besonders wie der Rest der Insel.
Die beiden Währungen: Der Peso Nacional und der Peso Convertible
In Kuba gibt es nicht – wie in den meisten Ländern üblich – eine einzige Landeswährung. Nein, in Kuba gibt es zwei verschiedene Währungen, die nebeneinander gültig sind: Der Peso Nacional (CUP) und der Peso Cubano Convertible. Letztere trägt auch die weithin gebräuchliche Abkürzung „CUC“.
Der Peso Nacional kann als die „Währung der Einheimischen bezeichnet werden und als Tourist muss man auf seiner Reise durch Kuba nicht zwangsläufig mit ihr in Berührung kommen. Denn mit Pesos Nacional wird man als Tourist lediglich ein paar Kleinigkeiten kaufen können: zum Beispiel einen Imbiss an einem Straßenstand, etwas Obst oder Süßigkeiten bei einem der vielen Straßenhändler. Auch die öffentlichen Busse oder Routentaxis akzeptieren von Touristen den Peso Nacional. Offiziell gelten beide Währungen als gleichberechtigt, allerdings wird man es als Tourist an vielen Stellen schwer haben in CUP zu zahlen, denn Kubaner sind auf die „harte Währung“ aus. Und alles, was über die genannten Dinge hinausgeht, müssen Touristen normalerweise in CUC begleichen. Es lohnt sich aber dennoch ein paar der Scheine in einer Wechselstube zu tauschen und zwar als Souvenir für zu Hause. Denn der rote Drei-Peso-Schein trägt zum Beispiel das Konterfei des kubanischen Nationalhelden Che Guevara, der auch heute noch überall im Land gegenwärtig ist.
Als Zahlmittel ist bei den Kubanern allerdings der CUC viel beliebter. Denn er ist sozusagen die „harte Währung“. Der Kurs des CUC orientiert sich am US-Dollar und kann von Urlaubern für alle Käufe und Dienstleistungen benutzt werden. Der Peso Convertible wurde im Jahr 1994 eingeführt und sollte eine Alternative zum in Kuba verwendeten US-Dollar werden. Heute ist der US-Dollar verschwunden, der Wert des CUC orientiert sich aber weiterhin an ihm. Aktuell entspricht ein Euro rund 1,70 CUC (Stand: Juli 2018). Banknoten gibt es in 1, 3, 5, 10, 20, 50 und 100 Peso Convertible. Münzen werden in den Werten 1, 5, 10, 25 und 50 Centavos ausgegeben. Außerdem gibt es Ein- und Fünf-Convertibles-Münzen. Auf den Scheinen sind auf der einen Seite nationale Denkmäler der Nationalhelden abgebildet, auf der anderen Seite sind Ereignisse aus der belebten kubanischen Geschichte zu sehen. Urlauber können all ihre Übernachtungen, Bus-Tickets, Spirituosen, Zigarren und Eintritte in CUC bezahlen. Die Umrechnung von CUC in CUP liegt bei 1:24. Und beim Zahlen sollte man immer aufpassen, dass man das Wechselgeld in der richtigen Währung zurück erhält. Denn nicht wenige findige Einheimische haben schon versucht auf einen Kauf mit CUC das Wechselgeld in der deutlich schwächeren CUP-Währung zurückzugeben. Und da die Scheine der beiden Währungen sehr ähnlich aussehen, muss dies nicht unbedingt auf den ersten Blick bemerkt werden.
Die kubanische Regierung plant die Parallelwährungen abzuschaffen und hat bereits vor einigen Jahren ein Gesetz dazu erlassen. Die Umsetzung wird – wie das in Kuba mit vielen Dingen so ist – allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Bezahlen in Kuba: Kreditkarten auf Kuba
In ganz Kuba gilt: Nur Bares ist Wahres. Dass man geringe Beträge oder generell mit Kreditkarten auf Kuba zahlt, ist in Kuba noch Zukunftsmusik. Geschäfte werden in der Regel in Bar abgewickelt und aus diesem Grund sollte man immer genügend Pesos in der Tasche haben. In den großen Touristenzentren (zum Beispiel in Varadero) werden zum Teil auch Euros akzeptiert. Im Landesinneren oder im Osten der Insel sollte man aber immer genug Geld in der Landeswährung mit sich führen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Geld abheben in Kuba: Immer wieder ein Abenteuer
Geld abheben (spanisch: sacar dinero) funktioniert in Kuba grundsätzlich sowohl am Bankschalter als auch am Automaten. Deswegen ist es sinnvoll seine deutsche Kreditkarte – egal ob Visa oder Mastercard – in einen Urlaub auf die Karibikinsel mitzunehmen. Denn Bankautomaten sind auch in Kuba verbreitet. Allerdings sind sie lange nicht so zuverlässig, wie wir es von Deutschland aus gewohnt sind. Grundsätzlich sollte man vor der Reise mit seiner Bank klären, welche Gebühren anfallen und sich eventuell eine Kreditkarte zulegen, mit der man im Ausland gebührenfrei Geld abheben kann.
Hat man einen Geldautomaten ausfindig gemacht, können einen in Kuba allerdings immer noch etliche Hindernisse den Weg zum ersehnten Bargeld verstellen. Kuba-Reisende berichten immer wieder von den verschiedensten Gründen, warum sie kein Geld abheben konnten. Einmal war der Automat komplett vom Netz getrennt, ein zweites Mal wurde die Karte nicht akzeptiert, ein drittes Mal war der Automat leer oder der Automat gab die Meldung zurück, dass das Tageslimit erschöpft ist, obwohl das gar nicht der Fall sein konnte. Manchmal ist auch einfach nur die Bank geschlossen und der Zugang zum Automaten versperrt. Oftmals bedarf es also etlicher Versuche an verschiedenen Automaten, zu verschiedenen Zeiten mit verschiedenen Karten, bis der Urlauber an sein ersehntes Bargeld kommt.
Hat der Automat dann endlich die Karte akzeptiert, muss man immer noch aufmerksam sein. Denn Vorsicht: In Kuba kommt normalerweise zuerst das Geld aus dem Automat und dann die Karte. Das ist umgekehrt wie in Deutschland. Aus diesem Grund sollten Sie vor lauter Freude über das kubanische Bargeld am Geldautomaten darauf achten, dass Sie Ihre Karte nicht vergessen. Und noch ein Hinweis: Wie oben erwähnt funktionieren Visacard und Mastercard deutscher bzw. europäischer Kreditinstitute normalerweise relativ zuverlässig auf Kuba. American Express, Diners Club und generell Karten von amerikanischen Banken werden in der Regel nicht akzeptiert.
Geldumtausch in der Wechselstube, Kreditkarten auf Kuba
Bei einer Reise nach Kuba empfiehlt es sich immer genügend Bargeld mitzunehmen, da – wie oben beschrieben – Kreditkarten auf Kuba und Bankautoamten nicht immer zuverlässig funktionieren. Der Geldumtausch in Kuba kann in einer der vielen Wechselstuben erfolgen. In Kuba werden die Wechselstuben „cadecas“ genannt, was für „Casa de cambio“ steht. Die Wechselstuben akzeptieren Euros und US-Dollar. Allerdings gibt es für das Wechseln von US-Dollar einen Strafaufschlag und der Kurs ist somit deutlich unattraktiver. Die Öffnungszeiten und Lage der Wechselstuben lassen sich bei allen Pensionen und Hotels erfragen und ihre Gastgeber erklären ihnen sicherlich gerne den Weg dorthin.
Kubaner sind Weltmeister im Schlange stehen – so auch an den Wechselstuben. Allerdings sind kubanische Schlangen nicht so geordnet, wie das in Deutschland der Fall ist und Kubaner stehen normalerweise nicht in Reih und Glied für etwas an. Deswegen sollte man, wenn man an der Menschentraube vor der Wechselstube angekommen ist, mit einem „Quien es el ultimo?“ erfragen, wer denn aktuell der Letzte in der Reihe ist und man weiß, nach wem man an die Reihe kommt. Dann heißt es – je nach Andrang – etwas zu warten, bevor man seine mitgebrachten Devisen eintauschen kann. Teilweise kann es passieren, dass man bis zu einer Stunde an der Wechselstube warten muss. Allerdings gibt es normalerweise auf Kubas Straßen genug zu beobachten, um sich die Wartezeit zu vertreiben und von irgendwoher dröhnt mit Sicherheit rhythmische Salsa-Musik.
Der Geldwechsel funktioniert in der Regel problemlos. Am einfachsten ist es, wenn man relativ neue, glatte nicht geknickte Scheine mit sich führt. Und seinen Original-Reisepass sollte man ebenso dabeihaben, um sich damit ausweisen zu können. Als Kommission berechnen Wechselstuben etwa zehn Prozent des gewechselten Geldes.
Trinkgelder: Auch in Kuba ein wichtiger Zuverdienst
Viele Kubaner leben vom Tourismus und sind auf die Trinkgelder der Touristen angewiesen. Denn ihr eigentlicher Verdienst wird in der wesentlich schwächeren Währung Peso Nacional ausgezahlt. Aus diesem Grund werden Reiseleiter, Taxifahrer oder Kellner gerne eine Anerkennung in Form des CUC in Empfang nehmen. Da die Preise in Kuba generell deutlich unter europäischem Niveau liegen, fällt vielen Touristen das Geben von Trinkgeldern allerdings nicht schwer.