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Isla de la Juventud

Isla de la Juventud – ruhiges Inselparadies südlich von Kuba

Etwa 100 Kilometer südlich vor der Hauptinsel Kuba liegt die Isla de la Juventud. Die mit ihrer Gesamtfläche von 2.204 Quadratkilometern größte Nebeninsel des kubanischen Staates ist gleichzeitig die sechstgrößte Insel der Karibik. Dennoch ist die Insel keine selbstständige Provinz, sondern gilt als Sonderverwaltungsgebiet. Früher war die Insel Isla de la Juventud auch als Isla de Pinos (Pinieninsel) bekannt. Ihren neuen Namen erhielt die Insel im Jahr 1978, als Tausende junger Menschen aus vielen Ländern nach Kuba kamen, um die Landwirtschaft zu modernisieren. Wie alle Inseln, die sich südlich vor Kuba befinden, zählt auch die Isla de la Juventud zum Canarreos-Korallenarchipel. Das zweitgrößte Korallenriff der Welt, das vom mittelamerikanischen Honduras über Kuba bis zu den Bahamas-Inseln verläuft, zählt insgesamt 672 Inseln und Inselchen. Die Isla de la Juventud verfügt über einzigartige Unterwasserreviere und zählt deshalb zu den bevorzugten Reisezielen von Tauchern und Schnorchlern. Neben der Inselhauptstadt Nueva Gerona gibt es noch acht weitere Städte, wie Argelia, Atanagildo, Chacón, Demajagüa, Delio, La Reforma, La Patria und La Victoria sowie 49 Dörfer auf der Isla de la Juventud. Während im Norden der Insel zahlreiche Zitrusplantagen liegen, reihen sich im Süden der Isla de la Juventud zahlreiche tropische Sandstrände, die von Palmen umgeben sind, aneinander.

Isla de la Juventud

Isla de la Juventud ©iStockphoto/merrilyanne

Von spanischen Kolonialherren und südamerikanischen Siedlern geprägt

Als Christoph Kolumbus bei einer seiner Amerika-Reisen Kuba und die Isla de la Juventud entdeckte, lebte eine indigene Bevölkerung auf der Insel. Danach ließen sich auch Einwanderer aus Venezuela und Jamaika in der Region nieder und lebten hauptsächlich vom Fischfang und von der Jagd. Nach dem Beginn der Besiedlung Kubas durch die spanische Kolonialmacht verließ ein Großteil der Ureinwohner die Inseln und Kuba und die Isla de la Juventud wurden zu einem beliebten Aufenthaltsort für Piraten, die zwischen ihren Raubzügen auf den schönen Inseln Station machten. Berühmte Freibeuter wie Henry Morgan und Sir Francis Drake entdeckten die Vorzüge der Inselwelt vor Kuba. Heute noch ranken sich zahlreiche Mythen um die geheimen Schätze und Reichtümer, die sich in gesunkenen Schiffswracks vor der Küste befinden sollen. Die Sagen und Legenden dienten dem schottischen Schriftsteller Robert Louis Stevenson als Vorlage zu seinem Roman „Die Schatzinsel“.

Aufgrund ihrer Lage in der Bucht von Bataban war die Isla de la Juventud lange Zeit ein wichtiger Militärstützpunkt und beherbergte auch ein Gefängnis. Zu den berühmtesten Gefangenen zählten der kubanische Nationalheld José Martí sowie Fidel Castro, der mit seinen Kameraden im Jahr 1953 hier einsaß, nachdem der Angriff auf die Moncada-Kaserne gescheitert war. In der Zeit nach der Revolution kamen Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern zum Studieren und Arbeiten auf die dadurch als Isla de la Juventud bezeichnete Insel. Zu den wichtigsten Einnahmequellen zählte neben dem Abbau vom Marmor auch der Anbau von Zitrusfrüchten. Die wirtschaftliche Bedeutung der Insel nahm mit dem Ende der Sowjetunion ab, als die Landwirtschaft einen Abstieg erlebte. Interessant ist die Isla de la Juventud, auf der es viel zu entdecken gibt, heute hauptsächlich für Touristen. Die Inselbewohner, die sich selbst „Pineros“ nennen, sind für ihre Herzlichkeit und Gastfreundschaft bekannt. Die ersten Hotels entstanden in den 1950er Jahren. Heute verfügt die Isla de la Juventud über zahlreiche gemütliche Pensionen, kleine Hotels und komfortable Ferienanlagen.

Südländisch und quirlig – die Inselhauptstadt Nuevo Gerona

Die quirlige Inselhauptstadt Nuevo Gerona wurde im Jahr 1830 von Pionieren aus den USA gegründet und zählt heute circa 70.000 Einwohner. In der Innenstadt gibt es eine Fußgängerzone mit vielerlei Einkaufsmöglichkeiten. Exklusive Boutiquen und originelle Läden haben sich an der 39. Straße angesiedelt. Dort haben sich auch zahlreiche Restaurants, die nationale und internationale Gerichte servieren, niedergelassen. Der tropische Garten „Parque Central“, sowie eine Kunstgalerie, die Werke einheimischer Künstler ausstellt, befinden sich ebenfalls in der belebten Straße. Abends wird die 39. Straße zur Flaniermeile, bis die beliebten Nachtclubs, wie der Rumbos-Club, ihre Pforten öffnen. Getanzt und gefeiert wird auch in der Diskothek des Hotels La Cubana, das sich am Ende dieser Straße befindet.

Karibische Traumstrände im Süden der Insel

Die Isla de la Juventud verfügt über zauberhafte Sandstrände, von denen die Playa Paraiso, Playa Bibijagua, Playa El Gallego und die Playa Punta Piedra die bekanntesten sind. Familien bevorzugen die in der Nähe der Inselhauptstadt gelegene Playa Paraiso. Der feinsandige Strand ist von Nuevo Gerona mit dem Fahrrad, der Kutsche oder dem Taxi zu erreichen. Mit der Insel der Affen befindet sich ganz in der Nähe des Traumstrandes ein weiteres beliebtes Ausflugsziel. Fast schwarz erscheint der Sand an der Playa Bibijagua, die circa 6 Kilometer von der Hauptstadt Nuevo Gerona entfernt ist. Zum Übernachten gibt es dort einen Campingplatz. Naturliebhaber gelangen mit Fahrrad, Bus oder Taxi an den schönen Sandstrand. Zwischen den Stränden Bibijagua und Paraiso liegt die Playa El Gallego, die auch bei Einheimischen sehr beliebt ist. Über einen langen Holzsteg führt der Weg seicht ins Wasser. Zum Mittagessen öffnet das Strandrestaurant. Per Fahrrad, Kutsche oder Taxi ist dieser schöne Sandstrand schnell erreichbar. Die Playa Punta Piedra befindet sich ganz in der Nähe der Inselhauptstadt und wird deshalb auch gern von Einheimischen besucht. Aufgrund der Nähe zur Stadt Nuevo Gerona ist die Wasserqualität nicht so gut wie an den anderen Stränden. Allerdings eignet sich die Playa Punta Piedra ideal als nahe gelegenes Ausflugsziel und ist mit Fahrrad, Kutsche oder Taxi innerhalb kürzester Zeit erreichbar.

Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten auf der Isla de la Juventud

Die Inselhauptstadt Nuevo Gerona ist ein idealer Standort, um die Insel zu entdecken. Zu den beliebten und nahe gelegenen Ausflugszielen gehören die Thermalquelle und das Thermalbad in La Fe. In den beiden mit Heilwasser gefüllten Swimmingpools kann gebadet werden. Nach dem Besuch des Thermalbads lohnt sich ein Abstecher in den Urwald. Der La Jungla de Jones-Urwald stellt ein ideales Ziel für die ganze Familie dar und bietet die Möglichkeit, die artenreiche Flora und Fauna der Insel kennenzulernen. Türkisfarben schimmert das Wasser des kleinen Sees El Caolin, der sich zum Baden und Schwimmen eignet. Im knietiefen Wasser des Seeufers befindet sich Fango, das als Maske aufgetragen die Haut reinigt. Die Wegstrecke nach El Caolin lässt sich am besten mit dem Mietauto oder dem Taxi zurücklegen. Getränke und Essen sollten mitgebracht werden, da es vor Ort noch keine Verpflegungsmöglichkeiten gibt. Das Presidio Modelo zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten auf der Isla de la Juventud. Das im Jahr 1928 errichtete Gefängnis bestand ursprünglich aus fünf Rundgebäuden mit Platz für circa 6.000 Strafgefangene. Heute sind noch Ruinen des einst legendären Gefängnisses erhalten, die besichtigt werden können. Die Krokodilfarm La Cocodrillera befindet sich südlich von Santa Fe. Bei einem Rundgang mit Führung erhalten Besucher interessante Information über die Aufzucht von Krokodilen. Höhlenmalereien der Indianer können in der Höhle Cueva de Punta del Este, die ebenfalls in der Nähe von Santa Fe liegt, bestaunt werden.

Taucherparadies Isla de la Juventud

Die Insel ist bekannt für ihre bunte, artenreiche Unterwasserwelt. Viele Besucher verbringen deshalb einen Tauchurlaub auf der Insel. Das bekannteste Tauchgebiet ist die Punta Frances, die gleichzeitig das Ziel zahlreicher Tauchgänge und Schnorchelausflüge ist. Unterwasser-Ausflüge können beim Hotel Colony gebucht werden. Zu den Höhepunkten eines Tauchausflugs zählen die bunten Korallen und die Artenvielfalt kleiner und großer Fische. Das zum Hotel El Colony gehörende Internationale Tauchzentrum zählt zu den größten Tauchbasen in der Karibik und verfügt über eine Dekompressionskammer, mehrere Tauchschiffe und eine eigene Marina. Nach der Tauchbasis in Varadero ist das Tauchzentrum El Colony die zweitgrößte Tauchbasis Kubas.

In Küstennähe befinden sich einige spektakuläre Tauchplätze mit unzähligen Labyrinthen, gigantischen Korallensteilwänden, mehreren Schiffswracks und riesigen Fischschwärmen. Zahlreichen Tauchern bleiben vor allem die Großfischbegegnungen unvergesslich. Aufgrund der geschützten Lage muss beim Tauchen und Schnorcheln nicht mit nennenswerten Strömungen gerechnet werden. Die Sichtweiten im Tauchgebiet der Isla de la Juventud betragen teilweise bis zu 40 Meter. In den insgesamt 56 abgesteckten Tauchrevieren mit ausgezeichneten Tauchplätzen wird meist in einer Tiefe zwischen 10 und 12 Metern getaucht. In diesem Seegebiet gibt es regelmäßig Großfischbegegnungen mit Haien verschiedener Arten, Adlerrochen, großen Tarponen, aber auch mit bunten Fischschwärmen und Schildkröten. Nichttaucher nutzen den Sandstrand des Punta Frances zum Baden und Schnorcheln. Die zum Archipilago de los Canarreos zählende Unterwasserwelt ist bekannt für ihre herrlichen Korallengärten und riesigen Gorgonien-Formationen. Der Bestand tropischer Fische ist riesig, wobei bis zu 600 Spezies gezählt werden. Zu den bekanntesten Tauchplätzen zählen die Zauberhöhle, das Paradies der Schwämme, die schwarze Korallenwand, der Gorgonien-Garten, der Riesenkrater, die schwarze Grotte sowie das Tal der Haie. Im Jahr 1980 wurde das Seegebiet zum besonderen Marine-Naturschutzgebiet erklärt. Seitdem darf dort nicht mehr gefischt werden. Die schönsten und buntesten Fische bleiben dadurch der Unterwasserwelt erhalten und können bei jedem Tauchgang bewundert werden. In der Tauchbasis haben Gäste auch die Möglichkeit, ihre eigene Tauchausrüstung unterbringen.

Die Anreise zur Isla de la Juventud

Die Isla de la Juventud ist von Kuba aus mit dem Katamaran bequem zu erreichen. Von Batabano im Süden der Provinz Havanna legen die Schnellboote zur Insel ab. Die Überfahrt dauert circa 2 Stunden. Bisher ist die traumhafte Pinieninsel die Region Kubas, die am wenigsten von Touristen besucht wird. Der Grund dafür ist die etwas isolierte Lage der Insel. Die Fährtickets für die Anreise mit dem Katamaran können im Büro der Schifffahrtsgesellschaft Naviera Cubana Caribeña im nationalen Busbahnhof gekauft werden. Da die Überfahrten oft ausgebucht sind, wird eine rechtzeitige Buchung ein paar Tage vor der geplanten Anreise empfohlen. Beim Kauf eines Ticket muss der Reisepass vorgelegt werden. Der Fährhafen Batanabó, von dem die Fähre zur Isla de la Juventud ablegt, ist eine dreistündige Busfahrt von Havanna entfernt. Mit dem Flugzeug ist die Insel innerhalb einer Stunde erreichbar. Obwohl sich im aktuellen Flugplan der nationalen Fluggesellschaft Cubana keine Flugverbindung zur Isla de la Juventud findet, ist eine Wiederaufnahme der Strecke im Gespräch. Ein Blick auf die Webseite der Fluggesellschaft kann sich deshalb lohnen.

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