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Santiago de Cuba

Santiago de Cuba ist neben Havanna jene Stadt auf der großen karibischen Insel, die Sehnsüchte weckt und Inbegriff für das leichte Leben ist. Sie ist die zweitgrößte Stadt Kubas und zweifellos die eindrucksvollste Metropole des Südens. 25 Jahre lang war Santiago sogar die Hauptstadt Kubas, und so mancher Insulaner betrachtet die Stadt noch immer als eine Art Nabel dieser kleinen exotischen Welt. Santiago de Cuba ist voller Leben und beeindruckt mit ihrer Kultur und ihrer eindrucksvollen Bucht unter den Gipfeln der Sierra Maestra.

Santiago de Cuba

Santiago de Cuba ©iStockphoto/Vadim_Nefedov

Santiago de Cuba – Die „Wiege der Revolution“

Hier, in Santiago de Cuba, stand einst die „Wiege der Revolution“. Diese Stadt ist aber auch der Geburtsort des legendären Buenavista Social Clubs, der die kubanische Musik zur Weltgeltung verhalf. Ohne jeden Zweifel stand dabei die grandiose Landschaft im Süden Kubas Pate. Diese Musik ist eine andere Form, die Freude am Dasein auszudrücken, und der Hauch der Freiheitsbewegung ist aus dieser Stadt niemals so ganz verweht. Er ist präsent in dieser Metropole, die afrikanische, indianische und europäische Einflüsse nicht leugnen kann. Und auch nicht die Nachbarschaft zu Jamaica. Wer durch Santiago de Cuba bummelt, der wird ganz besonders in den Zeiten des Karnevals jene Lebensfreude einatmen, die für die Bewohner dieser Region selbstverständlich ist.

Santiago de Cuba – Kupferminen und Seehandel

Die Gesichte schreibt es dem spanischen Seefahrer und Entdecker Diego de Valázquez zu, den ersten Schritt auf den südlichen Boden Kubas getan zu haben. Dies soll im Jahre 1514 gewesen sein. In den folgenden Jahrhunderten war Santiago ein interessantes Ziel für Einwanderer aus Europa und aus Amerika. Über einen beträchtlichen Zeitraum blühte der Handel mit Sklaven, nachdem in der Umgebung der Stadt Kupferminen entstanden. So mancher der heutigen Einwohner Santiagos stammt von jenen Sklaven ab, was sich aus der dunkelhäutigen Farbe der Menschen ablesen lässt. Zu einem gewissen Wohlstand gelangte Santiago de Cuba im 16. Jahrhundert, als der Seehandel immer mehr an Bedeutung gewann. Was dazu führte, dass die Region immer wieder von Piraten heimgesucht wurde.

Santiago de Cuba – Eine Festung wie in Havanna

Zum Schutz gegen die Freibeuter der Meere entstand im Jahr 1640 am Hafen von Santiago de Cuba eine gewaltige Festungsanlage – El Morro. Sie gleicht der Festung von Havanna wie ein Ei dem anderen, was eine einfache Erklärung hat: Der italienische Baumeister Giovanni Batista Antonelli war für beide Bollwerke als Architekt verpflichtet worden. Castillo San Pedro de la Roca nennt sich die Festung von Santiago de Cuba, und sie ist – hoch über der Bucht – eine Art Wahrzeichen der Stadt. Aber dem gefürchteten englischen Seeräuber Henry Morgan gelang es dennoch, die Festung 1682 zu erstürmen und weitgehend zu zerstören. Wenig später wurde El Morro wieder aufgebaut.

Santiago de Cuba – Ein ausgeklügeltes Labyrinth

Wer heute die Festung besichtigen möchte, der erreicht sie über eine Zugbrücke aus Holz. Innerhalb der Anlage wird so mancher Besucher von dem Gefühl überwältigt, die Orientierung verloren zu haben, denn während in Europa die Burgen überwiegend im rechten Winkel konzipiert wurden, besteht El Morro in Santiago de Cuba aus vielen schmalen Gassen, Brücken, Treppen und Gräben. Dies alles sollte im Mittelalter bei einem feindlichen Übergriff der Verwirrung des Gegners dienen. Das ausgeklügelte Labyrinth hat offenbar seine Bewährungsproben über Jahrhunderte gemeistert, denn die Festung präsentiert sich noch immer in einem ansehnlichen Zustand und zählt zu den Höhepunkten einer Visite von Santiago de Cuba.

Fidel Castros erste Siegesrede

Der Anbau von Kaffeebohnen gewann in Santiago de Cuba im 18. Jahrhundert an Bedeutung, als sich um die 30.000 Haitianer auf der Insel niederließen. Wer heute durch die Stadt bummelt, der bekommt einen Eindruck vom Wohlstand jener Epoche. Überall in der Stadt entstanden reich verzierte Paläste und eindrucksvolle Villen. Sie erzählen die Geschichte von Glanz und Elend, von Aufschwung und Verfall und nicht zuletzt von diversen kriegerischen Auseinandersetzungen. Die jüngere Geschichte Santiago des Cubas endet mit der ersten Siegesrede, die der spätere kubanische Präsident Fidel Castro in dieser Stadt hielt.

Parks als Bühnen der Musikanten

Zu den schönsten und fotogensten Gebäuden in Santiago de Cuba zählt das Haus des Diego Velazquez und das Gebäude, in dem das Museo Municipal Bacardi untergebracht ist. Die grüne Lunge der kolonialen Altstadt ist der schöne Parque Céspedes mit seinen schattigen Bäumen. Eine weitere Perle der Natur findet sich etwas außerhalb der City mit dem Parque Baconao. Das eindrucksvolle Biosphärenreservat wurde als „Weltkulturerbe“ durch die UNESCO geadelt. Innerhalb des Schutzgebiets mit vielen Tieren und Pflanzen befindet sich eine weitere Attraktion, der „Jardin Ave de Paraiso“, der „Garten des Paradiesvogels“. Die Parks sind traditionell die Bühnen der Musikanten.

Ein Balkon und der Sieg der Revolution

Der Parque de Cespedes ist einer der besten Ausgangspunkte, um Santiago de Cuba zu besichtigen. Unmittelbar neben dem Park erhebt sich die Kathedrale Nuestra Senora de la Asuncion. Sie stammt aus dem Jahr 1818 und wurde auf den Grundmauern eines Gotteshauses aus dem Jahr 1516 errichtet. Nur ein paar Schritte jenseits der Kathedrale ist das historische Rathaus der Stadt nicht zu übersehen. Dies war der Ort, wo Fidel Castro seine berühmte Rede hielt. 1953 war der Revolutionsführer gescheitert, als er mit einem Angriff auf die Moncada-Kaserne den Diktator Batista stürzen wollte. Sechs Jahre später wähnte sich Castro dann aber am Ziel und verkündete in der Nacht zum 2. Januar 1959 vom Balkon des Rathauses von Santiago de Cuba den Sieg der Revolution.

Eine Teestunde im Hotel Casa Grande

Entspannt gestaltet sich in Santiago de Cuba der Spaziergang über den modernen Boulevard Enramadas in Richtung Hafenviertel. Hier gibt es zahlreiche Cafés und Bars sowie die Kleinbrauerei Cerveceria Puerto del Rey. Zu besichtigen ist auch die Moncada-Kaserne unweit von der Plaza de la Revolucion mit seinem monströsen Monument. Das Mausoleum des kubanischen Nationalhelden José Martini ist das Ziel zahlreicher Pilger auf dem Friedhof Cementario Santa Ifigenia. Dort findet halbstündig ein Wachwechsel der kubanischen Ehrengarde statt. Und wer sich nach einem Tag voller Eindrücke nach ein wenig Ruhe sehnt, der findet sie in einem der schönsten Gebäude der Stadt, dem Hotel Casa Grande, wo sich zahlreiche Teesorten im Angebot befinden.

Karibische Rhythmen und Salsaklänge

Santiago de Cuba hat sich seit jeher den Rhythmen der Karibik und den traditionellen Salsaklängen verschrieben. In den „Trovas“ treten allabendlich kubanische Bands auf, und kaum ein Besucher der Stadt kann sich der Musik, die ins Blut geht, verschließen. Dies ist der Ort, wo sich die afrikanischen Einflüsse mit dem karibischen Stil vermischten. Voller Inbrunst feiern die Menschen von Santiago ihren Karneval und das berühmte „Festival del Caribe“. Wer bei diesen Festen dabei ist, genießt das kubanische Lebensgefühl jenseits aller Klischees. Das gilt auch für die landestypische Küche. Die Lebensmittel des Alltags paaren sich in Santiagos Restaurants mit karibischen Zutaten.

Ein ideales Revier für Taucher

Kuba ist reich gesegnet mit erstklassigen Revieren für Taucher und Schnorchler. Zu den besten zählen die von Santiago de Cuba. Tauchzentren werden vom Bacanoa Park und der Guamá-Gemeinde betrieben. In Bucanero begeistern sich die Schwimmer am wärmsten Wasser der Insel, im Tauchzentrum Marlin Sigua können die Unterwasser-Abenteurer sogar Zackenbarsche füttern, und Marea del Portillo präsentiert eine absolute Rarität. Hier inspizieren Taucher das Schiffswrack der Flotte des spanischen Admirals Cerveras. Das Boot sank während des kubanisch-amerikanischen Krieges im Jahr 1898. Im Tauchzentrum Sierra Mar International befinden sich nicht weniger als 24 Reviere mit Hügeln, Wänden und Graten.

Zahlreiche Strände vor der Haustür

Die durchschnittliche Temperatur beträgt in Santiago de Cuba tagsüber etwa dreißig Grad Celsius, und eines ist gewiss: Es scheint fast immer die Sonne. Der Airport Antonia Macéo ist dreißig Minuten von der Innenstadt entfernt. Diese Stadt im Süden Kubas ist eine aufregende Mixtura aus Sonne und Sand, mit den Zeugen einer großen Vergangenheit und einer interessanten Kultur. Wer das Meer genießen möchte, der findet traumhafte Strände vor der Haustür. Zum Beispiel die Playa Siboney, die Playa Bucanero oder die Playa Cazonal mit seinen schattigen Bäumen.

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