Rundreise durch Kuba – Tipps und Highlights
Eine Rundreise durch Kuba hat für jeden Reisetyp besondere Schätze zu bieten. Hier erfahren Sie mehr.
Rundreise durch Kuba – Von der Westküste bis zur Hauptstadt Havanna
Im Westen Kubas liegt die Provinz Pinar del Rio mit ihren 34 Naturschutzgebieten. Hier finden Outdoor-Freunde eine malerische Landschaft, die von Bergen und Schluchten geprägt ist. Unbedingt besuchen sollte man Valle de Viñales, ein 10 Kilometer langes Tal, das zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde. Das Tal lässt sich bei einer Wanderung, aber auch zu Pferde erkunden. Besonders beliebt bei Besuchern ist die Cueva del Indio – eine Höhle, die man mit dem Motorboot befahren kann. Die Höhle ist elektrisch beleuchtet, sodass Besucher die bizarren Felsformationen an der Decke betrachten können. Jeder sieht in den Strukturen etwas anderes. Wer ein von Menschen gemachtes Kunstwerk betrachten möchte, kann das Mural de la Prehistoria – ein riesiges Felsgemälde – besichtigen. Besucher, die länger im Valle de Viñales unterwegs ist, sollten in einer privaten Casa übernachten. Die Einheimischen heißen Gäste herzlich willkommen und bieten Unterkünfte in idyllischen karibischen Dörfern an.
Pinar del Rio gilt als das Herzland der kubanischen Zigarrenproduktion. Hier können Gäste endlose Tabakplantagen im Schatten hoher Felsen besichtigen. Nicht vergessen sollte man auch die Inseln Cayo Levisa und Cayo Jutias vor der Nordküste. Diese bieten sich mit ihren Puderzucker-Stränden und dem türkisblauen Wasser perfekt für einen Badeurlaub an. Die Stadt Pinar del Rio wurde 1867 gegründet und hat eine wunderschöne koloniale Architektur zu bieten. Unbedingt empfehlenswert ist ein Rundgang durch die Zigarren- und die Rum-Fabrik.
Die meisten Besucher werden Ihre Kuba-Reise in der Hauptstadt Havanna beginnen. Die Millionenstadt besitzt nicht nur den größten Flughafen des Landes, sondern bietet auch genügend Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, um hier einige Tage zu verbringen. Freunde kolonialer Architektur werden von der Altstadt Havannas, die 1982 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, magisch angezogen: Hier befinden sich das Castillo de la Real Fuerza mit seinen dicken Mauern und Kanonen, sowie die Kathedrale von San Cristóbal – die älteste Kirche Lateinamerikas. Weithin sichtbar ist das Capitol von Havanna mit seiner strahlend weißen Fassade im Stil des Klassizismus. Natürlich ist Havanna auch eine bedeutende Stätte des kubanischen Freiheitskampfes. Im Revolutionsmuseum bestaunen Gäste interessante historische Exponate – darunter Waffen der Guerilleros Che Guevaras, die Motoryacht, mit der Fidel Castro und seine Männer nach Kuba übersetzten, sowie den Anzug des ersten kubanischen Astronauten.
An den berühmten Vordenker der kubanischen Unabhängigkeitsbewegung erinnert das José-Martí-Denkmal – ein 109 Meter hoher Turm, auf den man mit einem Aufzug fahren kann. Der Platz vor dem Monument wird zu feierlichen Anlässen auch von der Regierung Kubas genutzt. Charakteristisch ist Havanna für die vielen amerikanischen Oldtimer, die man in den Straßen sieht. Eine Rundfahrt in den Boliden entlang der typischen pastellfarbenen Häuser gehört zu einem Besuch dieser Stadt einfach dazu. Traditionell geht es in der Zigarrenfabrik Partagas zu, wo man dabei zusehen kann, wie die berühmten Exportgüter von Hand gerollt werden. Wer auf der Suche nach Souvenirs wie einem Che Guevara T-Shirt ist, sollte über die geschäftigen Märkte am Hafen von Havanna schlendern. Kunstliebhaber dagegen können einige Stunden im weitläufigen Kunstmuseum Havannas oder in den Galerien der Fábrica de Arte Cubano verbringen. Abgerundet wird ein ereignisreicher Tag in Havanna durch einen Spaziergang an der Hafenpromenade Malecón. Hier werfen tagsüber Fischer ihre Angler aus – abends jedoch ist die Promenade voller Live-Musik.
Die zentralen Provinzen in Kuba
Die Provinz Matanzas ist vor allem dank der Playa Varadero bekannt. Kaum ein Strand in Kuba wird so oft als Motiv für Postkarten ausgewählt. Auf einer Halbinsel an der Nordküste der Provinz gelegen, lockt die Playa Varadero Besucher mit ihrem weißen Sand und den 30 Tauchgebieten vor der Küste. Die Strände sind jedoch nicht das einzige Wahrzeichen von Matanzas: Vom Landesinneren bis zur Südküste erstreckt sich das Naturschutzgebiet von Zapata. Die Halbinsel wird von malerischen Sumpflandschaften durchzogen. Hier sind exotische Vögel wie Flamingos zuhause, und Besucher können ausgedehnte Bootsfahrten unternehmen und Krokodilfarmen besuchen. Wem nach einem ausgefallenen Gericht ist, der kann in den Restaurants auch Krokodilfleisch bestellen. Ein Wunderwerk der Technik bekommen Besucher zu Gesicht, die von Havanna die Küstenstraße Circuito Norte nach Matanzas nehmen. Die Brücke Puente de Bacunayagua bietet ein so herrliches Panorama, dass Taxifahrer hier standardmäßig halten, damit die Fahrgäste Zeit für Fotos haben. Einen Besuch wert ist auch die Provinzhauptstadt Matanzas mit ihren Museen, der Kathedrale von San Carlos und dem malerischen Fluss Canivar, der zu Bootsfahrten einlädt. Die Stadt wird wegen ihrer vielen Brücken auch das „Venedig Kubas“ genannt.
Weiter östlich, an der Südküste Kubas, liegt die Provinz Cienfuegos – berühmt für ihre Zuckerrohrplantagen und die Sierra mit den majestätischen Wasserfällen. Besonders bei Tauchern ist die Küste der Provinz beliebt, da sich hier faszinierende Unterwasser-Höhlen befinden. Daneben lockt das gigantische Korallenriff Notre Dame mit seinen vielfältigen Fischarten. Hobbyangler sind beim Hanabanilla-See mit seiner großen Population von Barschen goldrichtig.
Die Stadt Cienfuegos wird auch „die Perle des Südens“ genannt – nicht verwunderlich, wenn man die strahlend weißen Gebäude der Altstadt betrachtet. Diese wurde 2005 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen und gilt als bestes Beispiel einer spanischen Planstadt aus dem frühen 19. Jahrhundert. Kaum eine andere Stadt auf Kuba bietet so schön erhaltene Gebäude im Stil des Neoklassizismus. Herausgehoben werden muss der Parque Jose Marti, der von architektonischen Perlen wie dem Triumphbogen, der Kathedrale und dem Museo Provincial umgeben ist. In diesem lernen Besucher alles über die Kolonialgeschichte Cienfuegos. Eine Vielzahl tropischer Pflanzenarten findet man in den Botanischen Gärten der Stadt, und mit der Fähre gelangt man zum Castillo de Jagua, einer imposanten Festungsanlage auf der anderen Seite der Bucht.
Im Zentrum Kubas liegt die Provinz Villa Clara mit der Provinzhauptstadt Santa Clara. Einst ein Zufluchtsort vor Piratenangriffen, entwickelte sich die Stadt im 19. Jahrhundert zum wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Berühmt ist der zentralkubanische Ort auch für seine Rolle in der Kubanischen Revolution. Hier fand die Schlacht von Santa Clara statt, bei der Che Guevara und seine Männer einen Zug der kubanischen Armee zum Entgleisen brachten. Nur 12 Stunden später floh der Diktator Batista aus dem Land. Noch heute können Besucher einen Nachbau des gepanzerten Zuges sehen. Daneben werden die sterblichen Überreste Che Guevaras in einem Mausoleum aufbewahrt. In einem Museum können Gäste persönliche Gegenstände des Freiheitskämpfers begutachten. Die Hügel der Stadt erinnern ebenfalls an die Revolution. In ihnen versteckten sich Guevaras Männer und planten ihren Sturm auf die Stadt. Heute sind die Hügel mit ihrer bunten Vogelwelt ein beliebtes Ausflugsziel.
Der Osten des Landes
Von der Atlantik- bis zur Karibikküste erstreckt sich die Provinz Sancti Spiritus mit ihrer gleichnamigen Hauptstadt. Sie gehört zu den sieben ersten Städten, die von den Spaniern auf Kuba gegründet wurden, und besitzt mit ihrer Altstadt ein reiches koloniales Erbe. Sancti Spiritus ist perfekt für alle, die gerne abseits vieler Touristen reisen. Die Hauptattraktion der Provinz ist nämlich die Stadt Trinidad. Diese ist nicht nur für ihr angenehmes, subtropisches Klima bekannt, sondern bietet auch ausgezeichnet erhaltene Architektur aus der Kolonialzeit. Rund um den palmengesäumten Plaza Mayor befinden sich Perlen wie das Architekturmuseum und das Museo Romantico, das in einem ehemaligen Palast untergebracht ist. Das holprige Kopfsteinpflaster trägt zum Charakter dieser charmanten karibischen Stadt bei. Abends sollte man bei der Casa de la musica einen leckeren Cocktail genießen und kubanischen Bands lauschen.
Die Provinz hat auch Outdoor-Freunden Einiges zu bieten. Wanderer zieht es in den Naturpark Topes de Collantes mit seinem üppigen Regenwald, den Eukalyptushainen, unterirdischen Höhlen, Flüssen und Wasserfällen. Von der Bedeutung der Zuckerproduktion zeugt Valle de los Ingenios, das Tal der Zuckermühlen. 75 Zuckermühlen, Kolonialhäuser und Sklavenunterkünfte können Besucher in diesem Weltkulturerbe besichtigen. Die Hauptattraktion stellt jedoch sicherlich der 50 Meter hohe Glockenturm von Iznaga dar, von dem aus die Sklaven überwacht wurden. Das Bauwerk gilt heute als Mahnmahl an diese traurige Epoche in der Geschichte Kubas. Im Süden der Provinz erstreckt sich die Halbinsel Ancon. Hier finden Badegäste einen traumhaften Strand mit feinem, weißen Sand und türkisblauem Wasser. Auch zum Schnorcheln ist die Halbinsel mit ihren bunten Korallenriffen ideal.
Die Provinz Camagüey ist neben der Rinderzucht heute vor allem für die Jardines de la Reina bekannt – eine Inselgruppe vor der Karibikküste. Der von Christopher Kolumbus entdeckte Archipel mit 600 Inseln ist ein Paradies für Taucher. Hier lassen sich viele Fischarten bestaunen – darunter Riff-, Bullen- und Hammerhaie sowie bis zu 200 Kilogramm schwere Judenfische. In spektakulären Unterwasser-Canyons bekommen Taucher große Barrakuda-Schwärme zu Gesicht. Und mit etwas Glück taucht im Brackwasser der Mangroven ein Salzwasserkrokodil auf.
Auch an der Atlantikküste hat die Provinz Camagüey Einiges zu bieten, zum Beispiel die Insel Cayo Sabinal mit ihrem Traumstrand und dem kleinen Leuchtturm. Auf der Inselkette Jardines del Rey bestaunen Naturliebhaber wild-romantische Steilküsten, naturbelassene Mangrovenwälder und eine einzigartige Vogelwelt mit rosa Flamingos. Bereits der Schriftsteller Ernest Hemingway ließ sich hier inspirieren. Die Provinzhauptstadt Camagüey hat interessante Museen und Kirchen aus der Kolonialzeit zu bieten.
Ein beliebtes Reiseziel im Osten Kubas ist der Nationalpark Desembarco del Granma. Die einzigartige Küstenlandschaft wurde zum UNESCO-Welterbe erklärt und beeindruckt Besucher mit hohen Wasserfällen und spektakulären Felsklippen. Hier können Gäste auch einen Nachbau der Yacht Granma sehen, mit der Fidel Castro und seine Männer nach Kuba gelangten. Daher auch der Name der Provinz.
Die Provinz Las Tunas wird auch „Balkon Kubas“ genannt und hat feine Sandstrände, Naturreservate und Krokodilfarmen zu bieten. Daneben ist Las Tunas für seine freundlichen Einheimischen bekannt, die gerne ausgelassen feiern. Besonders zur Karnevalszeit sind die Häuser der Provinz in bunten Farben geschmückt. Die Hauptstadt Las Tunas wird aufgrund ihrer Bildhauerkunst auch „Stadt der Skulpturen“ genannt.
Santiago de Cuba liegt an der Ostküste der Insel und ist die zweitgrößte Stadt der Insel. Auch wenn Havanna die Hauptstadt ist, gilt Santiago als kulturelles Zentrum Kubas. Hier befinden sich viele Museen, gepflegte Parkanlagen, Kirchen und koloniale Prachtbauten. Das Highlight des Festkalenders ist der Karneval im Juli mit seinen bunten Kostümen und afro-kubanischen Trommelrhythmen. Die Provinz Guantanamo schließlich beherbergt nicht nur die US-amerikanische Militärbasis, sondern auch den Alexander-von-Humboldt-Nationalpark. Das riesige Areal beherbergt die weltweit größte Artenvielfalt und kann auf geführten Touren, zum Beispiel einer Bootsfahrt durch die Mangrovensümpfe, erkundet werden.